Nachhaltige lokale Entwicklung durch innovative Mobilitäts- und Energieversorgung am Beispiel Wasserwege und Fischfang in der Nariño-Region (Kolumbien)
Innovations-Cluster mit deutschen und kolumbianischen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft
Prof. Dr. Barbara Praetorius erhält Fördermittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für das Projekt "InnoPiangua", das gemeinsam mit der Universidad de los Andes in Bogotá (Kolumbien) elektrische nautische Mobilität mit ländlicher Entwicklung verbindet. Das Projekt will im Rahmen des Friedensprozesses in Kolumbien zur Entwicklung von peripheren Regionen beitragen, die bislang von einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung weitgehend abgekoppelt waren.
Im Projekt InnoPiangua wird als Pilotanwendung die Fischerei von Herzmuscheln (Piangua-Muscheln) in der am Pazifik gelegenen Nariño-Region betrachtet, die dort eine wesentliche Grundlage wirtschaftlicher Entwicklung vor allem auch der Frauen darstellt.
Das Projekt zielt darauf ab,
die Entwicklung der nautischen Elektromobilität als eine vorteilhafte Alternative zum konventionellen nautischen Transport in Kolumbien zu testen,
übertragbare und skalierbare integrierte Versorgungslösungen für nachhaltige nautische Mobilität in der Fischerei zu entwickeln,
eine Wissensbasis für nachhaltige Fischerei zu etablieren und
Konzepte für Governance-Maßnahmen zu deren Umsetzung zu entwerfen und vor Ort vorzuschlagen.
Im Rahmen des Projekts wird ein deutsch-kolumbianisches Netzwerk von Wissenschaftlern, KMU und NGO sowie Verbänden aufgebaut. Das Ziel ist hier der wechselseitige Lernprozess sowohl zwischen den Ländern als auch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, womit zugleich wirtschaftliche Entwicklungs- und Wertschöpfungspotenziale in beiden Ländern gehoben werden können.
Im Zuge des Projekts wird des Weiteren ein Antrag für ein Folgeprojekt entwickelt mit dem Ziel, das Netzwerk, den Austausch und die gemeinsamen Erkenntnisse auf eine dauerhafte Basis zu stellen und stetig weiterentwickeln zu können.
Projektstart: 01.November.2018 Projektende: 30. Juni 2021 Projektleitung: Prof. Dr. Barbara Praetorius, HTW Berlin
Optionen für einen vorzeitigen Kohleausstieg in Hessen
Studie im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, erstellt von Dr. Christine Wörlen, Kerstin Mohr, Jamila Kurtenbach (Arepo Consult) und Prof. Dr. Barbara Praetorius
Veröffentlichung: 24. September 2020
Im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) analysierten Arepo und Prof. Dr. Barbara Praetorius mit einer Kurzstudie die Optionen für einen schnellen Kohleaussteig in Hessen. Die Analyse betraf vor allem wirtschaftliche und standortbezogene Aspekte. Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf dem einzigen größeren Steinkohlekraftwerksblock Hessens, dem Block 5 des Kraftwerk Staudinger in der Gemeinde Großkrotzenburg bei Hanau.
Sie zeigt, dass der Kohleausstieg in Hessen in Bezug auf die wirtschaftlichen Auswirkungen eher unkritisch ist, und einige Chancen zur positiven strukturellen Veränderung bietet. Für den Standort selbst stehen mehrere Entwicklungsoptionen zur Verfügung, und auch aus arbeitsmarktpolitischer Sicht wäre die Abschaltung des Kraftwerks unproblematisch. Die Gewerbesteuereinnahmen verloren schon in der letzten Dekade an Bedeutung für den Gemeindehaushalt der Gemeinde Großkrotzenburg. Im Hinblick auf die Stromnetzsicherheit ist zu erwarten, dass Staudinger 5 bei einer Stilllegungsankündigung in die Netzreserve übergehen wird. Damit stünde das Kraftwerk in Notsituationen weiterhin zur Sicherstellung der Stromversorgung zur Verfügung, würde jedoch nicht mehr am Strommarkt agieren.
Eine größere Herausforderung stellt sich nur im Bezug auf die Wärmenetze von Hanau und Großkrotzenburg. Die aktuellen Erwägungen für den Ersatz von Kohle durch Erdgas in den Wärmenetzen müssen sorgfältig auf ihre Kompatibilität mit den übergeordneten klimapolitischen Zielen in Hessen und Deutschland geprüft werden. Gaskraft- bzw. Heizkraftwerken, die nach 2025 ans Netz gehen, steht nur noch eine wirtschaftliche Lebensdauer von 25 Jahren zur Verfügung, da es nicht zu erwarten ist, dass sie danach mit Wasserstoff betreibbar sein werden. Hier muss grundlegender gedacht werden.
Die Studie schlägt dazu eine Erweiterung bzw. Ergänzung des Betrachtungsrahmens in drei Dimensionen vor: erstens sollte die Energieeffizienz im Gebäudebestand einbezogen werden. Der Gebäudebestand hat eigene Ziele für Klimaneutralität, die z.B. bundesweit bis 2050 erreicht sein soll. Hier sollte spätestens zum Zeitpunkt einer Neuinvestition in eine Wärmequelle (wie die KWK-Anlage in Staudinger) ein detaillierter Sanierungsplan für das jeweilige Versorgungsgebiet aufgelegt werden. Damit wird eine dynamische Betrachtung der Wärmebedarfe sowie der zugehörigen Business Cases möglich. Zweitens sollte die Auslegung neuer Erzeugungsanlagen Modifizierungen der Wärmenetze antizipieren. Dabei müssen sowohl die Dimensionierung der Wärmenetze als auch die Form (dezentrale versus zentrale Wärmeerzeugung) und die Art (Hochtemperatur- versus Niedrig- bzw. Niedrigsttemperaturnetze) jeweils aus langfristiger Perspektive betrachtet werden.
gefördert vom IFAF Institut für Angewandte Forschung Berlin
In der Bevölkerung besteht ein wachsendes Interesse an Plug-in Solarmodulen, die ohne bürokratische Pflichten wie EEG-Vergütung oder EEG-Umlage, Gewerbeanmeldung und Umsatzsteuer betrieben werden können. Interessant sind Photovoltaiksysteme für die Steckdose, weil man sie einfach kaufen, installieren, betreiben, und beim Umzug sogar mitnehmen kann. Dies spart Stromkosten und leistet einen Beitrag zur Energiewende. Rapide fallende Speicherpreise und zunehmende Möglichkeiten der Sektorenkopplung machen die Systeme auch wirtschaftlich immer interessanter. Das Teilprojekt befasst sich mit den regulatorischen und nutzerseitigen Bedingungen einer erfolgreichen Marktdurchdringung von Plug-in Solarenergiesystemen. Dazu wurden Thesen entwickelt und diese empirisch mit der Erhebung und individuellen Befragung von möglichen und tatsächlichen Nutzern von Plug-in Solarmodulen validiert.
Berechnung der Klimaschutz-Sektorziele Hessen für 2030 und Empfehlung von
Maßnahmen zur Zielerreichung, Kurzstudie zur Weiterentwicklung des Integrierten Klimaschutzplans Hessen 2025 im Auftrag des
Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, 1/2021- 9/2021, mit Arepo Consult GmbH,